Noch vor einigen Jahrzehnten war der Handel an der Börse eine Sache, die vor allem Profis vorbehalten war. Doch genau diese Situation ist mittlerweile Vergangenheit.
Immer öfter entscheiden sich auch Privatpersonen dazu, in Aktien, Fonds oder andere Instrumente zu investieren. Möglich machen dies die Entwicklungen der Fintech-Industrie aus den vergangenen Jahren, die insbesondere durch das Internet zustande kamen.
Geringe Einstiegshürden für private Investoren
Ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Investorenflexibilität auf dem Aktienmarkt war die Entwicklung des Internets. Fast jeder von uns hat heute permanenten Zugriff auf das World Wide Web, sei es durch das Heim-WLAN oder mobil auf dem eigenen Smartphone. Dieser Entwicklung entsprechend entstanden auch immer mehr Anwendungen, die sich diese ständigen Online-Tätigkeiten zunutze machen sollten.
Vor allem die Fintech-Industrie profitierte dadurch immer stärker und entdeckte dabei eine völlig neue Zielgruppe: den Privatinvestor. Auf einmal wurde es möglich, aus den eigenen vier Wänden heraus mit Aktien zu traden oder Optionen-Handel zu betreiben. Letzterer dient dazu, auf bestimmte Kursentwicklungen in der Zukunft zu spekulieren. Der Händler kauft hierbei nur die Option, mit einem bestimmten Instrument handeln zu dürfen, er muss dies aber nicht tun, z.B. wenn der Kurs nicht den gewünschten Wert erreicht.
Grundsätzlich ist der Einstieg in den Handel immer einfacher geworden. Alles, was ein Trader dieser Tage benötigt, ist eine Internetverbindung sowie das Interesse an der Thematik. Bei bestimmten Anbietern ist es möglich, mit einem Demokonto zu beginnen, um sich an das Trading zu gewöhnen.
Dafür wird dem Kunden ein virtuelles Guthaben zur Verfügung gestellt, mit dem er nach seinen eigenen Vorstellungen handeln kann. Ohne echtes Geld einzusetzen, fällt es vielen Menschen leichter, die Grundlagen des Handelns zu lernen und neue Strategien auszuprobieren, die sonst vielleicht als zu hohes Risiko angesehen würden. Doch selbst erfahrene Trader greifen gerne auf die Funktion zurück, um etwa einer anderen Watchlist zu folgen oder zukünftige Investments auszuloten.
Neuerungen sprechen unterschiedliche Kunden an
Das Besondere an der Fintech-Industrie ist, dass sie sich in so viele unterschiedliche Richtungen zugleich entwickelt. In der Schweiz waren i Mai rund 350 Startups aus der Fintech-Branche aktiv und brachten alle ihre eigenen Ideen mit. Das Hauptziel dieses Fachgebietes bleibt dabei, das Trading für eine bestimmte, möglichst grosse Personengruppe attraktiv zu machen.
Ein Beispiel hierfür ist Social Trading, das in den vergangenen Jahren erstmals aufkam. Das Konzept ist es auf einer Plattform Kommentare von Nutzern zu ermöglichen, an denen sich andere orientieren können, z.B. anhand der Nachvollziehbarkeit von Aussagen oder durch die Erfolgsrate der ausgewählten Person. Zudem können gleich gesamte Portfolios kopiert werden, wenn dies sein soll.
Eine weitere Neuerung sind die sogenannten Trading-Roboter, die ebenso durch das Internet entstanden. Hier investiert der Robot meist komplett automatisch und nimmt ein Rebalancing der Anteile vor. Der Investor selbst gibt im Normalfall lediglich eine Richtung an, in die sich das Investment entwickeln soll, z.B. hinsichtlich der Risikobereitschaft.
Die Trading-Roboter werden gerne von Trading-Neulingen genutzt, die sich an den Finanzmärkten nicht besonders gut auskennen. Am wichtigsten ist nach wie vor, sich selbst über Investments und typische Börsenvorgänge zu informieren. Ressourcen sind dafür nicht zuletzt dank des Internets ausreichend vorhanden.
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