Aktive ETF sind nicht immer die Bessere Alternative

Seit Jahren boomen ETF nicht nur in der Schweiz. Weltweit waren Ende 2017 fast 4,8 Billionen US-Dollar in den Exchange Traded Funds angelegt.

Diese gigantische Summe entspricht dem mehr als 20-Fachen der Investitionen von 2002. Und die Wachstumsraten sind ungebrochen, denn innerhalb von nur einem Jahr nahmen die Anlagen um knapp 40 Prozent zu.

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Kein Wunder, dass Investoren angesichts der Popularität der Anlageform verstärkt nach lohnenswerten Fonds in diesem Bereich fahnden. Dabei kommt ihnen zugute, dass sich die Möglichkeiten für den Ankauf von ETF für Privatanleger in den letzten 15 Jahren enorm vereinfacht haben.

Waren früher komplizierte Wege oder Telefonate zum Broker oder Bankberater des Vertrauens vonnöten, ist dies dank der allgegenwärtigen Internetabdeckung und Onlineplattformen wie Weiss Finance heutzutage mit nur wenigen Klicks möglich.

Nutzer können dort in Echtzeit Kurse von Fonds und Aktien, aber auch Anleihen, Devisen oder Rohstoffen verfolgen und bei Bedarf innerhalb nur weniger Sekunden die betreffenden Werte kaufen oder abstoßen.

Zudem wird Kunden durch die umfangreichen Recherche- und Analysetools der Onlineanbieter die Suche nach und Identifizierung von vielversprechenden ETF erleichtert.

Dies ist inzwischen auch nötig, denn Angesichts der schier nicht enden wollenden Emission neuer Fonds ist eine Übersicht über die aktuellen Marktbedingungen so schwierig wie nie.

Schon lange gibt es nicht mehr nur Fonds ganzer Indizes wie Euro Stoxx 50 oder Dax. Bei diesen passiven Fonds ist das Risiko durch die automatische Anpassung an die jeweiligen Indizes relativ breit gestreut. Die Folge: Die Performance entspricht ziemlich genau der Entwicklung des jeweiligen Ziel-Index’.

Anders sieht es bei aktiv gemanagten ETF aus, die von Tradern selbst zusammengestellt werden und das Ziel haben, die Performance vergleichbarer passiv gemanagter ETF zu schlagen.

Mit der individuellen Auswahl steigen die Chancen auf eine höhere Rendite. Gleichzeitig wächst jedoch auch die Gefahr einer schlechteren oder gar negativen Rendite aufgrund der oft risikofreudigeren Gewichtung der aktiven ETF.

Bei der Zusammenstellung der aktiven ETF zeigen sich die Anbieter äußerst kreativ. Dazu zählen value-, growth- oder dividendenorientierte Strategien. Die Zusammenstellung erfolgt anhand niedriger Kurs-Gewinn-Verhältnisse, überdurchschnittlicher Wachstumsraten oder hohen ausgeschütteten Dividenden.

Dazu gesellen sich Size-Strategien, die auf kleinere Unternehmen setzen, da diesen besseres Wachstumspotential zugetraut wird, während bei der Momentum-Strategie auf Firmen gesetzt wird, deren Entwicklung in den letzten Monaten besonders gut war. Diese Ansätze eint, dass sich die ETF aus sehr viel heterogeneren Portfolios zusammensetzen. Die höheren Chancen und Risiken sind die logische Konsequenz.

Ein wichtiger Faktor bei aktiv gemanagten ETF sind die höheren Gebühren, die Anleger zu zahlen haben. Meist liegen diese bei einem bis zu zwei Prozent.

Je nach Ansehen und Performance kann die Gebühr jedoch auch weitaus höher sein und in den zweistelligen Prozentbereich gehen. Diese müssen erst einmal von den Tradern der ETF erwirtschaftet werden, ehe sie sich für den Investoren überhaupt lohnen.

Diese Kosten sorgen dafür, dass viele dieser ETF den passiven Varianten in Bezug auf ihre Performance trotz des aktiven Einsatzes der Trader hinterherhinken.

Untersuchungen zufolge gibt es über 300 Kriterien, anhand derer Trader ETF mit hohem Performancepotential zusammenstellen. Werden einzelne dieser Kriterien zudem miteinander kombiniert, ergibt sich eine schier endlose Auswahl an Alternativen bei den aktiv gemanagten Fonds.

Der wachsende Wettbewerb auf diesem Gebiet hat für Anleger den Vorteil, dass dieser zu sinkenden Gebühren führt. Doch sie sollten im Einzelfall genau prüfen, ob sich eine Investition in den jeweiligen Fonds lohnt.

Denn beileibe nicht alle dieser Fonds weisen die erwünschte Rendite auf. Vielfach ist der konservative passive ETF deshalb noch immer die bessere Alternative; zumal der Anleger aufgrund des geringeren Risikos um einiges ruhiger schlafen dürfte.

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