Trading-Tipps für Anfänger – was ist zu beachten?

Ein verstärktes Interesse vieler Privathaushalte an börsennotierten Geldanlagen ist ein Phänomen, das sich neben der Schweiz in vielen Ländern beobachten lässt.

In der EU sind es derzeit die niedrigen Sparzinsen, welche die Nachfrage antreiben. Wer Geld anlegen will, muss zuerst Einkommen realisieren, mit denen sich das Basiskapital zur Verfügung stellen lässt.

Schweizer Haushalte haben nach dem Global Wealth Report 2016 des Allianz Konzerns hierfür eigentlich beste Voraussetzungen. Die Schweiz gehört mit mehr als 170.000 Euro Einkommen pro Kopf zu den Spitzenverdienern und kann selbst die USA in den Schatten stellen.

Trotzdem bleiben Schweizer Haushalte in Bezug auf das Geld anlegen bei einigen Anlageformen skeptisch. Laut einer Statistik der Schweizerischen Nationalbank (SNB), auf die sich Magazine wie fondstrends.ch berufen, dominieren am Fondsmarkt immer noch institutionelle Anleger.

Im Privatkundensektor verzeichnet die SNB dagegen eine Stagnation – obwohl sich das Marktumfeld in den letzten Jahren wieder positiv entwickelt hat. Worauf sollten Börsenneulinge achten, wenn diese planen, 2018 ins Trading mit Wertpapieren einzusteigen?

Trading

Trading sollte auch für Privatanleger zum normalen Anlagemix dazugehören – doch was ist dabei genau zu beachten?

 

Was sind einsteigerfreundliche Finanzprodukte?

Einsteiger ins Trading stehen vor einer Herausforderung: Falsche Anlageentscheidungen kosten Geld. Und zu Beginn passieren Anfängerfehler immer wieder. Gerade die richtige Bewertung der Wirtschaftsnachrichten oder die Chartanalyse erfordern ein gewisses Know-how.

Es macht sich durchaus bezahlt, anfangs hohe Risiken zu meiden. Im Zusammenhang mit einsteigerfreundlichen Anlageklassen tauchen ETFs seit einiger Zeit immer wieder auf.

Dahinter verbergen sich börsengehandelte Indexfonds. Die Kernidee: Eine Fondsgesellschaft bildet durch einen Investmentfonds einen bestehenden Index – wie den Dow Jones – ab. Im Fonds werden nur Wertpapiere gehalten, welche auch im Index auftauchen. Dieses Konzept des passiven Managements hat einige Vorteile.

Vorzüge der ETFs:

  • Kosten niedrig
  • Streuung sehr hoch
  • Puffer für Under-Performer
  • über Börse handelbar

Im Vergleich zu klassischen Investmentfonds sind die ETFs günstiger – einfach aufgrund der deutlich einfacheren Verwaltung. Ein wichtiger Aspekt betrifft die Risikostreuung. Gegenüber der Direktanlage haben es Anleger hier deutlich einfacher, da in einem ETF (durch die Nachbildung des Index) automatisch eine Diversifikation stattfindet.

Natürlich hat ein ETF auch einige Nachteile. Kosten – wenn auch niedriger als im Fall eines aktiv verwalteten Fonds – entstehen. Und Trader geben (im Gegenzug für die höhere Sicherheit) einen Teil der Rendite auf, welche dadurch entsteht, dass sich Einzelwerte überdurchschnittlich gut entwickeln. Trotzdem bleiben die ETFs ein Ansatz, um ins Trading als Privatanleger einzusteigen.

 

Strategien beim Trading

Follow the Trend oder antizyklisch Traden – es gibt viele Tipps und Strategien, die Anleger in ihr „Portfolio“ übernehmen. Generell sollte sich jeder Einsteiger klarwerden, dass es ohne Strategie keinen langfristigen Erfolg geben kann. Wie die Strategie aussieht, richtet sich nach dem persönlichen Anlagehorizont. Einige Grundsätze gelten aber immer!

  • Geduld ist eine Tugend: Viele Anleger lassen sich von Emotionen leiten. Geht ein Wertpapier auf Talfahrt, wird sich davon so schnell wie möglich getrennt. Ist ein Aufschwung zu erkennen, rennen Trader dem Trend hinterher. Diese Mischung aus Herdentrieb, Angst und Gier sind denkbar schlechte Ratgeber, wenn es um den Handel mit Wertpapieren geht.

 

  • Dividenden ersetzen Zinsen: Unternehmen zahlen an Aktionäre Dividenden. In den letzten Jahren sind diese Gewinnausschüttungen zu einer steten Einnahmequelle geworden. Wer hiervon profitieren will, muss sich die Buy and Hold-Strategie etwas genauer anschauen. Es gehört einfach etwas Geduld dazu, um von Dividenden profitieren zu können.

 

  • Risiken immer verteilen: Verluste gehören zum Handel mit Wertpapieren dazu. Und Anleger müssen damit umgehen können. Ein wesentliches Konzept ist die Streuung des Risikos (Diversifikation). Generell ist nicht nur darauf zu achten, dass Kapital auf verschiedene Werte verteilt wird – die Papiere stammen im Idealfall auch aus verschiedenen Märkten. Auf diese Weise lässt sich das Klumpenrisiko vermeiden.

 

  • Home Bias vermeiden: Der Begriff Home Bias bezeichnet den Fokus auf den heimischen Markt. Anleger haben das Gefühl, sich hier besonders gut auszukennen. Allerdings werden auf diese Weise Chancen vertan. Es bietet sich an, als Trader eine gewisse „über den Tellerrand schauen“-Mentalität zu entwickeln.

 

  • Kosten im Auge behalten: Depotgebühren und Orderkosten zehren einen Teil der Gewinne auf. Jeder Anleger muss sich mit dem „Kleingedruckten“ der Broker beschäftigen und einen Blick ins Preisverzeichnis werfen. Die Unterschiede können in der Praxis erheblich sein.

 

Finanzderivate sind eher für Fortgeschrittene

Anleger können heute nicht nur Aktien oder Anleihen handeln. Derivate Finanzprodukte haben sich zu einem Trend entwickelt, mit welchem vor allem Trader angesprochen werden, die hohe Erträge erzielen wollen. Hinter Derivaten stecken häufig sogenannte Hebelprodukte.

Hier wird es durch den Broker ermöglicht, nach dem Hinterlegen einer Sicherheitsleistung grössere Summen zu bewegen. Ein bekanntes Beispiel sind CFDs.

Hierbei handelt es sich um Differenzkontrakte, die Käufer und Verkäufer für einen Basiswert abschliessen. Es kann dabei zum Beispiel um Indizes gehen, aber auch um Aktienkurse oder Devisenkurse. Auf www.moneypro.ch werden interessante Tipps und Informationen zum Handel mit CFDs und Devisen aufgezeigt. Geld können Anleger bei CFDs nicht über den Handel mit Wertpapieren, sondern über die Kursdifferenz verdienen.

Durch den Hebel werden allerdings nicht nur die Gewinne (im Idealfall) gehebelt – sprich potenziert. Auch Verluste werden vom Hebel erfasst. In der Vergangenheit ist gerade die Nachschusspflicht bei Hebelprodukten wie CFDs oder Forex-Trades einigen Anlegern zum Verhängnis geworden. Letztere wird aktiviert, wenn das Guthaben zur Deckung der Margin nicht mehr ausreicht.

Diese spekulativen Finanzprodukte setzten ein umfassendes Verständnis für die Märkte und Erfahrung voraus. Besonders bezüglich des Verlustrisikos muss bei jedem interessierten Anleger Klarheit herrschen.

 

Fazit: Wertpapier nur mit Strategie handeln

Eine Kombination aus niedrigen Sparzinsen und hohen Kursgewinnen an den Börsen machen Wertpapiere für viele Anleger zunehmend interessant. Wer in den Handel einsteigen will, muss sich hinsichtlich einiger Aspekte im Klaren sein. Verluste durch Kurssprünge gehören zum Anlegen an der Börse dazu.

Und auch das Risiko entwickelt sich proportional zur Rendite. Hohe Erträge lassen sich am Ende mit Anlageformen erzielen, bei denen Trader alles verlieren können. Auf jeden Fall ist es falsch, sich ohne Strategie und den Ehrgeiz, sich mit den Märkten und dessen Mechanismen auseinandersetzen zu wollen, „in den Ring“ zu wagen.

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