Die Gegend rund um die Schweizer Stadt Zug hat sich in den letzten Jahren zu einer beliebten Anlaufstelle für Krypto-Unternehmen entwickelt.
Das zeigt, was alles möglich ist, wenn die regionale Entwicklung eines Gebiets strategisch erfolgt. Denn hinter dem Crypto Valley steht eine Non-Profit-Organisation, aus der sich mittlerweile ein landesweites Ökosystem herausgebildet hat. Die bisherigen Erfolge können sich jedenfalls mehr als sehen lassen. Und auch die Zukunftsaussichten für das Wirtschaftsgebiet sind mehr als positiv.
Was ist das Crypto Valley?
Wer das Crypto Valley sucht, findet keinen Wegweiser auf der Autobahn oder auf dem Bahnhof, der darauf hindeutet, wo sich dieses Gebiet genau befindet. Kein Wunder, denn genau genommen handelt es sich dabei um keinen definierten Ort, sondern um eine Non-Profit-Organisation, die im Jahr 2016 gegründet wurde und sich ausschliesslich aus Sponsorengeldern und Beiträgen der Mitglieder finanziert.
Zentrum des Crypto Valley ist die Stadt Zug, doch tatsächlich erstreckt sich das unmittelbare Einflussgebiet dieses Hightech-Clusters mittlerweile von Liechtenstein bis zum Genfer See.
Schon in den ersten Jahren entwickelte sich das Crypto Valley zu einem beliebten Gebiet für alle Unternehmen, die sich auf die ein oder andere Art und Weise mit Kryptowährungen und der Blockchain-Technologie beschäftigen. Heute reicht der Einfluss weit über die Landesgrenzen der Schweiz hinaus.
Das Crypto Valley ist bestens vernetzt mit den internationalen Dreh- und Angelpunkten der Blockchain-Szene.
Kein Wunder, denn die Vorteile für die Unternehmen, die sich hier ansiedeln, liegen auf der Hand. Sie erwartet im Crypto Valley eine ausgezeichnete Infrastruktur und ein großer Pool an Talenten, die sich in der Krypto-Branche einen Namen machen möchten. Dazu kommen auch noch die bekanntermaßen freundlichen regulatorischen
Rahmenbedingungen in der Schweiz.
Die weltgrösste Kryptobörse Binance hat eine Niederlassung in Zug
Welches Image das Crypto Valley mittlerweile auch international hat, lässt sich daran erkennen, dass sich auch immer mehr internationale Unternehmen hier ansiedeln. Im Sommer des Jahres eröffnete schliesslich auch die Kryptobörse Binance eine Zweigstelle im Crypto Valley.
Dabei handelt es sich nicht um ein weiteres beliebiges Unternehmen der Krypto-Branche, sondern um die am Handelsvolumen gemessen grösste Krypto-Börse der Welt. Kryptowährungen kaufen in der Schweiz war zwar auch bisher bei vielen Krypto-Brokern wie etwa Coinbase, Kraken oder Libertex oder in indirekter Form beim physisch besicherten Bitcoin-ETP von Iconic Funds möglich, doch mit dem Riesen im eigenen Land erhalten Bitcoin und Co. hierzulande noch einmal einen ordentlichen Popularitätsschub. Auch wenn Experten vor allem bei der Anlage für die Altersvorsorge immer noch eher zu Aktien, Immobilien und Gold raten.
Die bisherigen Erfolge können sich mehr als sehen lassen
Binance ist aber bei weitem nicht das einzige Unternehmen von internationalem Weltruf, dass sich in der Schweiz angesiedelt hat. Insgesamt zählt das Crypto Valley bereits mehr als 1.000 Unternehmen, die gemeinsam rund 6.000 Mitarbeiter beschäftigen.
Diese Unternehmen erreichen gesamtheitlich eine Unternehmensbewertung von weit mehr als 600 Milliarden US-Dollar. Im Durchschnitt ist also jedes Unternehmen im Crypto Valley etwa 60 Millionen US-Dollar wert. Der Marktwert hat sich dabei innerhalb nur eines Jahres verfünffacht. Das liegt vor allem an den Einhörnern, die sich hier herausgebildet haben. Dabei handelt es sich um Unternehmen mit einer Marktbewertung von mehr als einer Milliarde US-Dollar.
Das mit Abstand wertvollste Unternehmen des Crypto Valley ist Ethereum mit einem Marktwert von 438,1 Millionen US-Dollar. Dahinter folgen Solana mit 52,1 Millionen US-Dollar und Cardano mit 43,8 Millionen US-Dollar. Ethereum ist eine dezentrale Open-Source-Software-Plattform auf Basis der Blockchain-Technologie. Bei Solana handelt es sich um eine dezentrale Computing-Plattform zum Ausführen von Smart Contracts. Cardano ist ein blockchainbasiertes Projekt im Bereich der Kryptowährungen, das von Ethereum-Mitbegründer Charles Hoskinson ins Leben gerufen wurde.
Jene Einhörner, die gerade erst die Milliardengrenze gesprengt haben, wie etwa Waves, Concordium oder Nexo, haben jedoch ebenfalls jede Menge Wachstumspotenzial und werden den Marktwert der Region in den nächsten Jahren wohl noch weiter nach oben treiben. Waves wurde 2015 von Alexander Chepurnoy und Sascha Ivanov gegründet und erhielt im Jahr 2016 durch eine Crowdfunding-Kampagne insgesamt 30.000 Bitcoins. Die Stärke des Unternehmens liegt vor allem darin, dass durch vorgefertigte Oberflächen einfach eigene Tokens auf Wave erstellt werden können.
Auch Schweizer Krypto-Banken wie die Seba-Bank oder Sygnum und der Krypto-Broker Bitcoin Suisse kratzen bereits an der berühmten Einhorn-Marke von einer Milliarde US-Dollar. Die Seba-Bank gilt als echter Vorreiter beim Thema Krypto-Banking und bietet unter anderem Ethereum-Staking für institutionelle Anleger an.
Das Crypto Valley blickt einer erfolgreichen Zukunft entgegen
Eine alte Wirtschaftsweisheit lautet: Erfolg zieht Erfolg an. Das zeigt unter anderem die Tatsache, dass sich im Fahrwasser des Crypto Valley im Westen der Schweiz mittlerweile eine zweite IT-Hochburg gebildet hat, in denen sich vor allem Firmen ansiedeln, die sich auf Sicherheitslösungen bei Hard- und Software konzentrieren.
Schwarzmaler haben zu Zeiten von Corona und Lockdowns ein ziemlich düsteres Bild des Crypto Valley gezeichnet und es unter anderem bereits als „Death Valley“ abgeschrieben. Tatsächlich war das auch für das Crypto Valley keine einfache Zeit.
Doch der CV VC Top 50 Report, der regelmässig in Zusammenarbeit mit PwC Switzerland herausgegeben wird, zeigt, dass die Talsohle längst wieder überschritten ist und das Crypto Valley einer erfolgreichen Zukunft entgegenblicken kann.
Das rasante Wachstum des Crypto Valley hat zur Folge, dass sich dadurch auch zahlreiche Experten aus dem Ausland hier angesiedelt haben, die wiederum als Magnet für weitere interessierte Unternehmen fungieren.
Es ist deshalb davon auszugehen, dass sich das Crypto Valley regional noch weiter ausdehnen wird als bisher, dadurch noch mehr Unternehmen in der Non-Profit-Community ihren Platz finden und sich daraus auch noch ein paar weitere zu den bisherigen 14 Einhörnern gesellen werden.
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