Der Strukturierte Produkte Jahresrückblick 2013

Das war das Struki Jahr 2013: Raiffeisen-Beteiligung an Leonteq / Basler KB, Rabobank und RBS verschwinden / Notenstein, RBC und Helvetische Bank kommen/ Beliebte 3D-Drucker Aktien-Baskets / Twitter-IPO/ Swiss Dots Wachstum / Scoach und Berner Projekt verschwinden….

Es war das Jahr wo der SMI 17%, DAX und Dow Jones über 25% und der Nikkei in Lokalwährung gar über 50% zulegte. Zudem verharrte die Schwankungsbreite der Aktienmärkte auf sehr tiefen Niveaus. Der VSMI war nur ein einziges Mal über dem langjährigen Durchschnitt von 20%, als im Juni der SMI sein Jahreshoch einbüsste. Ansonsten verharrte das Angstbarometer meist im Range von 10 bis 15%.

Die beste SMI Aktie war mit Abstand der Personalvermittler Adecco, welche über 60% zulegten. Zudem überraschte auch der Strukturierte Produkte Anbieter Leonteq. Die Aktien legten fast 150% zu.

Raiffeisen-Beteiligung an Leonteq

Die ehemalige EFG Financial Products heisst seit Juni Leonteq und operiert nun losgelöst vom ehemaligen Mutterhaus EFG International. Neu ist die Raiffeisen-Privatbank Notenstein mit 22.75% beteiligt und stellt auch zwei Verwaltungsratsmitglieder. Gleichzeitig wurde bekanntgegeben, dass die Notenstein Privatbank eigene strukturierte Anlageprodukte emittieren wird, welche durch die Raiffeisen Genossenschaft garantiert sind. Im Rahmen einer White-Labeling-Vereinbarung übernahm Leonteq dabei umfangreiche Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Emission und dem Vertrieb dieser Produkte. Vgl. Finanzprodukt.ch.

Basler KB, Rabobank und RBS verschwinden

Damit hatte die die Scoach Schweiz Ende März einen weiteren neuen Emittenten. Kurz zuvor hatte die Rabobank aber bekanntgegeben sich global aus dem Geschäft mit Strukturierten Produkten zurückzuziehen und im Juni meldete auch die Basler Kantonalbank künftig nicht mehr als eigenständige Emittentin aufzutreten.

Immerhin konnte der Schweizer Struki Markt dann kurz danach mit dem Nischenanbieter Neue Helvetische Bank sowie mit der Royal Bank of Canada zwei neue Anbieter begrüssen.

Ebenfalls für Aufruhr sorgten die Pläne von Royal Bank of Scotland ihr Derivat-Geschäft zu verkaufen. Gemäss immer noch unbestätigten Meldungen hat BNP Paribas das Geschäft von RBS gekauft, vgl. Finanzprodukt.ch zudem hat RBS ihre CFD Plattform marketindex komplett eingestellt.

Das Aus von Metaplattformen

Ebenfalls aufgegeben haben dieses Jahr zwei von drei Metaplattformen für Strukturierte Produkte. Sowohl Structuring Lab als auch Xicor sind noch vor dem Start mangels Kooperation und Budget von der Bildfläche verschwunden.
Das kam der Bank Vontobel gerade recht, welche ihr Strukturierte Produkte Plattform Deritrade als eigene Einheit formierte und kräftig ausbaute. Neu wird der ehemalige UBS Mann Gerry Meier das Geschäft leiten und auch in Singapur will Vontobel ausbauen. Zudem hat sie mit Morgan Stanley und Société Générale zwei Emittenten vollautomatisch in die Plattform integriert.

Auch die noch verbliebene Multi Issuer Plattform Derivative.com ist am kämpfen, konnte aber immerhin mit Natixis dieses Jahr den ersten Emittenten vollautomatisch integrieren. Die weiteren angeschlossenen Emittenten offerieren weiterhin nur manuelle Preise. (vgl. Finanzprodukt.ch)

Viele Emittenten scheinen sich allgemein wieder auf ihre eigenen Plattformen zu besinnen. Sowohl Credit Suisse/My Solution, ZKB als auch Société Générale gaben dieses Jahr neue Releases ihrer elektronischen Plattformen bekannt.

Beliebte 3D-Drucker Aktien-Baskets

Eines der Top-Themen am Struki-Markt waren dieses Jahr die 3D-Drucker Aktien Baskets. Mehrere Emittenten haben Produkte emittiert und viele der Aktien explodierten regelrecht. Ein privat platzierter Basket der Bank Vontobel hat alleine von Anfang Oktober bis Mitte November um 40% zugelegt. Der  3D-Drucker Aktien-Basket Vergleich stellt die verschiedenen Produkte vor, vgl. Finanzprodukt.ch

Ebenfalls zu Reden gab das Börsendebüt von Twitter. Die Aktien waren zu 26 USD in Zeichnung, kamen dann mit 45USD an den Markt und waren einen Monat später schon über 70 USD wert. Schweizer Strukturierte  Produkte Anbieter haben diverse Produkte im Angebot um auf steigende und auch auf fallende Kurse zu setzen. Aufgrund der hohen Volatilität empfiehlt es sich um Warrants einen Bogen zu machen und auf volatilitätsneutrale Hebelprodukte wie Mini Futures oder Faktor-Zertifikate auszuweichen.

Swiss Dots Wachstum

Hebelprodukte können seit eineinhalb Jahren nicht mehr nur über sie Derivatbörse Scoach gehandelt werden. Die ausserbörsliche Plattform Swiss Dots bietet über Swissquote rund 40‘000 Hebelprodukte an. Schwerpunkt sind jedoch Warrants von den Anbietern Goldman Sachs und UBS. Die Plattform konnte ein stetes Umsatzwachstum verzeichnen. Vgl. Finanzprodukt.ch.

Beinahe hätte es dieses Jahr noch eine weitere Strukturierte Produkte Börse gegeben. Die Berner Börse plante zusammen mit mehreren Emittenten ein Projekt, stellte diese dann jedoch ein als die Scoach Schweiz die Gebühren senkte. vgl. Finanzprodukt.ch

Name Scoach verschwindet

Dies war vor allem deswegen möglich, weil das Derivat Joint Venture der Deutschen Börse und der der Schweizer Börse beerdigt wurde und somit die lokalen Struki-Börsen künftig wieder eigenständige Wege gehen und in ihre Mutterhäuser zurück integriert werden. Der Name Scoach verschwindet somit, vgl. Finanzprodukt.ch.

Gespannt darf man sein was das Jahr 2014 bringt. Für die Strukturierte Produkte Anbieter ist die Situation nicht einfach. Zum Einen stehen die Börsen auf Rekordhöhen und zum Anderen sind die implizite Volatilitäten und auch die Zinsen sehr tief.

Damit wird es schwierig attraktive Produkte zu konstruieren. Die Anbieter sollten sich darum vor allem mit Service, Transparenz und Informationen punkten. Mit Strukturierten Produkten kann man per se ja von jeder Börsenlage profitieren.

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