Big Data Aktien Baskets- Schweizer Emittenten verschlafen den Trend bisher

Big Data wird das Leben verändern, prognostizieren Zukunfsforscher. Software-Unternehmen sammeln und analysieren die Datenmengen – „Schweizer“ Emittenten verschlafen den Trend bisher und Anleger müssen nach Deutschland ausweichen.

Es geht darum Korrelationen und Zusammenhänge richtig zu verstehen und zu nutzen. Amazon generiert rund einen Drittel ihres Umsatzes (vgl. Econnomist) mit ihrem intelligenten Empfehlungssystem und Google kann anhand der Suchabfragen gar Grippewellen prognostizieren. Auch Einzelhändler wie Migros und Coop versuchen, anhand der gesammelten Daten (via Cumulus oder Supercard) ihre Absätze zu maximieren. Letztlich erlauben die gesammelten Daten das menschliche Verhalten zu erforschen.

Das Ziel muss es sein, die grossen Datenmengen zu smarten Daten zu transformieren. Dabei geht es nicht nur um Online-Daten wie im Supermarkt, sondern insbesondere um die die Milliarden von Gigabytes, die im Internet gesammelt werden. Das Marktforschungsunternehmen IDC geht in einer Studie davon aus, dass sich die Datengrösse alle zwei Jahre verdoppelt. McKinsey schätzt, dass alleine in den USA rund 200‘000 Analytik-Experten fehlen und über einer Million von Managern die nötigen Skills fehlen, um anhand der Daten die richtigen Schlüsse zu ziehen. Softwarelösungen von spezialisierten Unternehmungen helfen dabei die Daten zu erfassen und zu analysieren.

Auch die Derivatbranche hat das Thema entdeckt, konzentriert sich bisher aber mehr um die Unternehmen, welche die Daten selber auswerten. Zu nennen sind dabei Amazon, Apple, Google, IBM, oder auch die US-Supermarktkette Walmart. Die zulieferenden Softwareunternehmen wurden bisher eher vernachlässigt.

Big Data-Aktien haben sich verdoppelt

So gibt es bisher nur ein einziges Strukturiertes Produkt, welche solche Aktien in einem breiten Aktien-Basket abdeckt. Dabei handelt es sich um ein deutsches UBS-Produkt auf den Solactive Big Data Index. Im Index sind Software-Aktien enthalten, die einen signifikanten Geschäftsanteil in Big-Data aufweisen. Die Mindestbörsen Kapitalisierung beträgt 50 Mio USD und es bestehen auch Anforderungen an die Volumen. Sechs von sieben enthaltenen Aktien haben eine Kapitalisierung jenseits der 2-Milliarden-Marke.

Teradata hat beispielsweise eine Kapitalisierung von rund 10 Milliarden USD. Einzig Actuate, ein kalifornisches Unternehmen spezialisiert auf Analytics, hat eine Marktkapitalisierung unterhalb der 500 Millionen-USD-Grenze. Das jüngste Mitglied im Index ist Tableau Software – und hatte erst im Mai sein Börsendebut. Das Unternehmen ging mit einem Preis von 31 USD an den Markt, nachdem die Preisspanne mehrfach angehoben wurde (vgl. Cnbc). Heute ist die Aktie mehr als doppelt so hoch bewertet.

Die eher grosse Kapitalisierung der Indexmitglieder sowie der eher ungünstige Lancierungszeitpunkt von Mitte Juni dürften auch die Gründe sein, warum der Aktien-Basket bisher nur 10 Prozent zulegen konnte.

3D-Drucker beliebter wie Big Data

Anders als bei den 3D-Drucker-Aktien-Baskets handelt es sich teils schon um etablierte Unternehmen mit weniger Kursfantasie. Trotzdem werden die meisten der Aktien der breiten Öffentlichkeit wenig bekannt sein. Es sind alles Aktien, die an der amerikanischen Nasdaq kotiert sind. Das in San Francisco beheimatete Unternehmen Splunk konnte ihren Börsenwert innerhalb eines Jahres mehr als verdoppeln und schnellte von 28 USD auf 71 USD hoch. Grosser Verlierer dieses Jahr war das Unternehmen Teradata welche rund 30 % an Wert einbüsste.

Der Basket der UBS ist in Deutschland kotiert. Allfällige Dividenden werden reinvestiert und die Managementgebühr beträgt 0,75% pro Jahr. Das Produkt wird in Euro gehandelt, damit hat man zusätzlich noch das EUR/USD-Risiko. Leider gibt es bisher in der Schweiz noch keinen Big-Data- oder Smart-Data-Aktien-Basket.

Passende Literatur:

Ein Kommentar

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